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Friday, August 24, 2012

Fuckparade, und dazu: Dokumentarfilm Premiere

Am Samstag, 25. August 2012, findet mal wieder die Fuckparade in Berlin statt.  Die Demo zieht seit Jahren für subkulturelle Themen und Forderungen jährlich durch die Stadt. Dieses Jahr sind das vor allem Gentrifizierung, die total überholte Lärmschutz-Novelle und die GEMA-Presie-"Reform". Früher hatten wir mit unserem Verein Trashcave auch einen Wagen auf der Fuckparade, 2004 habe ich die Vor-Organisation übernommen und Presse koordiniert. Letztes Jahr habe ich auch noch mal für das Archiv der Jugendkulturen eine Rede gehalten. Ich bin formal noch Teil der Orga, allerdings nicht mehr aktiv dabei. Dennoch unterstütze ich die Fuckparade aus ganzem Herzen. Hier wird zwar laut und frech, aber mit Augenmaß und großem politischen Engagement jedes Jahr etwas auf die Beine gestellt - aus sonst eher als vom vielen Feiern angeblich zu müden Berliner Szenelandschaft. Das Gegenteil ist der Fall: das sind Kreative und Kulturschaffende von der Graswurzel, die sich mit cira 5,000 Teilnehmern durch die Straßen bewegen - an den Brennpunkten der politischen Themen vorbei. 

Peter Wick ist von Anfang dabei gewesen. Jedes Jahr hat er Massen an Material produziert und daraus einen sich ständig weiter entwickelnden Dokumentarfilm geschaffen. Eine frühe Version habe ich gesehen, auch Material von mir ist da drin zu sehen. Ich fand  den Film damals schon sehr sehenswert und bin gespannt auf die Premiere.
 
Die Premiere meines Langzeitdokumentarfilms "subculture ~ public" über die Berliner Fuckparade findet am Do. 30.08.2012 um 21h im ACUDkino, Veteranenstr. 21 * 10119 Berlin statt. 

Anbei auch noch der Pressetext.
Die Fuckparade wurde 1997 ursprünglich als Gegenbewegung zur Loveparade gegründet. Die harten Beats bestimmter Technostile („Hardcore“, „Gabba“) waren auf der Loveparade nicht mehr erwünscht und die Organisatoren der Fuckparade kritisierten auch deren starke Kommerzialisierung.

So entstand eine laute, sub- und gegenkulturelle Demonstration mit Musik von LKWs und Teilnehmern ganz unterschiedlicher Art: von Punks, Hippies, den Hardcore-Techno Fans bis hin zu Eltern mit ihren Kindern.

Die Berliner Behörden sahen darin jedoch nur eine Art „Ersatz-Loveparade“ und genehmigten die Fuckparade 2001 nur noch ohne Musik.

In der Folgezeit konnte sich die Fuckparade erst langsam ihre laute Stimme gegen kulturelle Verdrängung zurückerobern und ist heute zu einer subkulturellen Institution in Berlin geworden.

D 2012, 60min, deutsch mit engl. UT, B+R+S: Peter Wick