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Thursday, August 2, 2012

Handouts: Wir malen ein Dorf


Vorsicht SPOILER zu Phileassons Saga

Im Folgenden beschreibe ich etwas tiefergehend, was ich letztens schon auf Google+ gepostet hatte: Ein etwas anderes Handout, das Spieler und Spielleiter gemeinsam während der Spiel-Session gestalten: Wir gründen ein Dorf, indem wir es gemeinsam malen - ja: mit Wasserfarbe und Pinsel.



Die letzten Spielsitzungen habe ich viel mit Gadgets der elektronischen Art experimentiert: Excel-Tools gebastelt und Maptools Karten mit Fog of War und Licht- und Sichtweiten.

Bei der anstehenden Gründung des Dorfes Brokscal mit den an die 100 aus Fasar durch die Wüste Khom geführten Bettlern hatte ich zunächst ähnliches im Sinn: Eine Mini-Simulation zu Baufortschritten, Ernte-und Jagd-Erträgen basierend auf Talent-Einsatz der Helden oder die Adaption eines Brettspiels mit ähnlicher Thematik.

Dann kam mir eine ganz andere Idee: Die Gründung des Dorfes Brokscal haben wir nicht nur ausgespielt sondern auch ausgemalt gemeinsam am Spieltisch.

Vorbereitete Karte - das Handout sozusagen
Ich habe (mit meiner Freundin zusammen) eine grobe Karte der Umgebung von Brokscal gemalt. Eine Beschreibung der Gegend war in der Neuauflage der Phileasson Saga enthalten, die mir so auch gefiel: ein Plateau in einem Tal, durch das ein kleiner Fluss fließt, umgeben von steilen Regenwald bewachsenen Hängen.

In der Planung der Spielsession war die Gründung des Dorfes für den Beginn des zweiten Tages vorgesehen. Dazu muss man wissen, dass wir nur alle drei Monate uns treffen, dafür dann aber drei Tage hintereinander weg spielen. Nach Frühstück konnte ich also gemütlich einführen, dass wir uns zunächst um ein Brainstorming bemühen, was wir alles im Dorf sehen wollen, um uns dann beim Malen an unseren Listen bedienen zu können.

Und so gab es etwa den Wunsch nach einem zentralen Dorfplatz und einem Gemeinschaftshaus. Im Gemeinschaftshaus sollte auch der Heimstein aufbewahrt werden: ein aus Fasar stammender Marmorstein. Ein Efferd-Schrein am Fluss, der wiederum gestaut werden sollte, um einem primitiven Flaschenzug zu unterstützen. Außerdem sollte es eine Praios-gefällige Sonnenuhr am Rande des Dorfes geben.

Brainstorming Ergebnis: Gebäudeideen, Rohstoffe
und zu unterrichtende Fähigkeiten (letztere nicht als Foto)
Alle Hüten wurden zudem mit Phex-Intarsien verziert - als weitere Referenz an die Heimat. Neben dem Gemeinschaftshaus sollte außerdem einfacher Unterricht in Fähigkeiten zum nachhaltigen Fortbestehen der Dorfgemeinschaft auf den Bänken vor der Travia-Kapelle stattfinden. Passend zur Gegend gibt es Flächen zum Anbau von Hirse und dem Hüten von Ziegen und Schafen. Von jeder Hüttengemeinschaft selber - also nicht kollektiv - ist zu pflegen: Bohnenkraut.

Ansonsten gibt es noch zwei Gemeinschaftshäuser für Vorräte und Verarbeitung des Erjagten und eins als Werkstatt, während die grobe Holzverarbeitung wie etwa für die Palisaden außerhalb des Dorfs erledigt wird. Zum Schutz vor wilden Tieren gibt es die Palisade und zur rechtzeitigen Warnung vor Gefahren einen Ausguck.

Einstündige Malsession mit 4 Spielern und dem Spielleiter
Für das Brainstormen haben wir uns eine Stunde Zeit gelassen. Für das Malen haben wir uns eine weitere Stunde gegönnt. Danach kam die Karte vorne an den Spielleiter-Tisch, so dass sie ab dann immer im Blickfeld der Spieler war. So kam ein schönes Zuhause-Gefühl über das Wochenende auf.