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Sunday, July 22, 2012

So fing das an mit dem Rollenspielen

Vor 23 Jahren ist dieses Bild entstanden. Ich bin gut versteckt hinter dem Meisterschirm und dem Koffer aller relevanter Utensilien. Der Koffer steht noch bei mir, da sind jetzt Battletech Sachen drin. Vorne meine Mutter und mein Bruder - in unserem Wohnwagen - wahrscheinlich in Griechenland.
Ein Jahr zuvor hatte unser Vater meinem Bruder und mir die "Helden des Schwarzen Auges aus einem gut sortierten Spielwarenladen in München mitgebracht. Wir interessierten uns halt für Ritter und so, da passte das Cover.
Nicht ahnen konnten meine Eltern, dass wir nicht ein Jahr später nur noch von SP, LE und AP geredet haben und uns die Inneneinrichtung unserer Hütte Hühnerbein säuberlich mit feinem Bleistift auf Rechenpapier einzeichneten.

Bei den ersten Abenteuern mussten meine Eltern noch mitspielen, doch so richtig gut konnte das nicht klappen. Wir haben dann schnell Mitschüler für das neue Spiel begeistern können und auch andere Rollenspieler im Laufe der Jahre an unserer Schule entdeckt.
Da gab es dann bis heute ans Herz gewachsene Charaktere wie Argor mit der Ochsenschwanzherde und dem angeschlossenen Tierpark (Hund Fasso, ein Meerschweinchen und ein Falke) und Ritter der Göttin Cet Dorc der Tiburontöter Goldblick.
Gespielt wurde die gesamten Sommerferien durch, wenn nicht gerade mit dem Wohnwagen irgendwo in Europa unterwegs. Aber dann konnte man mit Bruderherz dennoch ja wirklich alles bis ins Detail diskutieren und ausbaldowern, was ums Spiel noch so drumherum existiert.
Unter anderem haben wir uns völlig eigenständig etwas Statistik angeeignet - also Kombinatorik - weil doch schon interessant war, ob nun 1W6+5 oder 2W6+2 besser sind und gegen welche RS und AT / PA Werte am Besten. Programmieren mussten wir auch des Rollenspiels für Lernen. So entstand ein Kampftool in Turbo C und schon ein Jahr zuvor in Basic ein Solo Abenteuer. Leider sind die 5 1/4 Disketten mit den wertvollen Codes verschollen.
Ab der 9. Klasse habe ich zudem - der ewige Meister - eine wöchentliche Rollenspiel-AG in der Schule gemeinsam mit einem anderen Meister aus der Parallelklasse gegründet und einige Jahre geführt. Da konnte man zwischendurch auch noch prima Hausaufgaben abschreiben.
Ab der Oberstufe hieß es jedes Wochenende: Freitag nach Dortmund in den Soundgarden und Samstag 7Gezeichnete spielen mit jeweils genau den gleichen Leuten.